Fußbodenheizung Altbau – nachträglich einbauen
Mit den Kindern auf dem Boden spielen? Ohne Hausschuhe oder gar barfuß durch die Wohnung laufen? Im Altbau oft viel zu ungemütlich… Im Neubau würden Sie eine Fußbodenheizung planen. Aber geht das nicht auch im Altbau? Lohnt sich das überhaupt? Was muss man beim Nachrüsten beachten?
Fußbodenheizung nachträglich einbauen mit diesen 2 Varianten
Schon in der Eis- und Steinzeit machte man sich den physikalischen Umstand zu Nutze, dass Wärme nach oben steigt. Der Rauch des Feuers wurde durch Gräben mit Steinen geführt, die aufgeheizte Steine erwärmten den Boden und somit den Raum. Dieses Prinzip der Fußbodenerwärmung und damit des Raumes liegt den heutigen hochtechnisierten Systemen immer noch zu Grunde.
Die Fußbodenheizung besteht heute aus einem Wärmeerzeuger , einem oder mehreren Heizkreisverteilern mit Regelung, Thermostaten und dem Wärmetauscher im Fußboden.
Wir als Firma S&L unterscheiden heute zwei Arten der Fußbodenheizung:
Warmwasserheizung , welche in Form von Matten direkt unter dem Fußbodenbelag für wohlige Wärme sorgen (PP-Film-Floor).
Warmwasserheizung, welche in Form von Kapillarrohrmatten im Estrich verlegt werden (PP-Floor).
Besonderheit: Vollheizung
Die Fußbodenheizung kann als einzige „Vollheizung“, als auch zur partiellen Erwärmung bestimmter Räume oder Teilbereiche eingesetzt werden, um dort einen besonderen Komfort zu schaffen.
Fußbodenheizung einbauen
Bei der konventionellen Methode, die meist beim Neubau verwendet wird, spricht man von einer „Nassverlegung“, wobei auf den Rohboden eine Wärme- und Trittschalldämmung gelegt wird, auf der die Heizungsrohre befestigt und anschließend in Estrich eingebaut werden. Soll ohnehin ein neuer Boden verlegt werden, kommt diese Methode auch für den Altbau in Frage.
Der Vorteil ist, dass der Estrich die Rohre fest umschließt, somit die Wärme gut aufnimmt und gleichmäßig abgibt. Diese Methode hebt jedoch den Boden um ca. 60-80 an. Baut man neu, kann man dies bei der Planung berücksichtigen. Im Altbau muss man sich jedoch den Gegebenheiten anpassen, Türen und Zargen sind wo sie sind und nicht überall ist genügend Platz für zusätzliche Höhe auf dem Boden. Den vorhandenen Estrich aufzureißen würde viel zu viel Arbeit bedeuten.
Fußbodenheizung nachrüsten
Das Nachrüsten von Fußbodenheizungen von S&L im Altbau stellt jedoch auch bei für den Einbau der konventionellen Fußbodenheizung ungünstigen Höhenverhältnissen durch neue und speziell für das Nachrüsten sehr dünne Systeme kein Problem mehr dar. Die Verlegung dieser kann meist direkt auf dem vorhandenen Untergrund erfolgen, sodass sich die Gesamthöhe lediglich um ca 10 mm erhöht und lange Trocknungszeiten des Estrichs wegfallen.
Vorteile einer Fußbodenheizung
- Komfort durch flächendeckende und gleichmäßige wohlige Wärme von der Sohle an
- keine Heizkörperkonvektion (Gefühl, dass es „zieht“)
- energieeffizient (durch geringe Vorlauftemperatur)
- unsichtbar und platzsparend durch fehlende Heizkörper
- leichte Installation
- auch nur in Teilbereichen oder bestimmten Räumen parallel einsetzbar
- schnelle Reaktion
- kompatibel mit Wärmepumpen dank niedriger Vorlauftemperaturen
Besonders in großen und hohen Räumen ist eine gleichmäßige Verteilung der Wärme mittels einer Radiatorenheizung ein Problem. In der Nähe der Heizkörper ist es warm, während es in den entfernteren Bereichen und am Boden kühl bleibt.
Bei der Fußbodenheizung steigt die warme Luft vom Boden auf. Durch die Verteilung des Systems im gesamten Fußbodenbereich ist eine gleichmäßige Verteilung der Wärme im Raum gewährleistet.
Auch die sonst durch Heizkörper verbauten Wände können frei genutzt werden.
Fußbodenheizung regeln
Die außentemperaturgeführte Regelung erfolgt durch die Regulierung mittels der Vorlauftemperatur. Ist die Außentemperatur niedriger, steigt der Wärmebedarf und die Vorlauftemperatur muss erhöht werden, um den Wärmeverlust auszugleichen. Dies geschieht durch einen Messfühler, welcher an der Außenwand des Hauses angebracht ist. Die Thermostate regeln individuell den Wärmebedarf der einzelnen Räume.
Die innentemperaturgeführte Regelung erfolgt durch einen Messfühler in einem Referenzraum, beispielsweise dem Wohnzimmer, gleicht sie mit dem eingestellten Wert ab und reguliert diesen bei Abweichungen.
Hier gibt es zwei Varianten: die Regelung über die Vorlauftemperatur und die über Raumthermostate.
Die bedarfsgeführte Regelung ist unabhängig von Außen- oder Innentemperatur und ermittelt den Temperaturunterschied aus Vor- und Rücklauf. Aus diesen Daten kann zum Beispiel der ungefähre Wärmebedarf aus dem momentanen Bedarf und dem durchschnittlichen Verbrauch des Vortages für die benötigte Vorlauftemperatur ermittelt werden.
Einstellung Fußbodenheizung
Als Vorteil gegenüber einer herkömmlichen Fußbodenheizungen kann man die sehr kurze Anlaufphase nennen. Durch ständige Optimierung der Systeme fällt diese bei der Fußbodenheizung unter Beachtung der optimalen Einstellungen jedoch sehr ins Gewicht.
So kann die Heizung in der Nacht durch die schnelle Ansprechzeit runtergefahren werden lediglich eine Anlaufzeit von 30 Minuten eingeplant werden muss. Möchten Sie also um 6:00 Uhr aufstehen, stellen Sie die Anlaufzeit auf 05:30 Uhr. Der Vorteil ist, dass diese noch ca. 1 Stunde die Wärme hält, sodass Sie die Heizung bereits um 21:00 herunterfahren lassen können, obwohl diese noch bis 22:00 Uhr Wärme abgeben soll.
Hat Ihre Fußbodenheizung keinen Außenfühler, sollten Sie die Vorlauftemperatur einen Tag im Voraus einstellen.
Kosten zum nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung
Eine Fußbodenheizung einzubauen kostet mittlerweile nur noch geringfügig mehr als eine Heizung mit Heizkörpern. Der Energieverbrauch senkt sich jedoch um ein Vielfaches, sodass über die Lebenszeit gerechnet die Fußbodenheizung eine lohnende und zudem dauerhaft konstante energiesparende und komfortable Alternative darstellt.
Es besteht zudem die Möglichkeit die Modernisierung mit Fördermitteln der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) zu finanzieren. Diese werden entweder als Zuschuss oder in Form von günstigen Krediten vergeben.
Wo könnte es Schwierigkeiten geben?
Hier wäre an erster Stelle eine fehlende Dämmung des Bodens zu nennen, welche man in unsanierten Altbauten vorfindet. In diesem Fall würde der Raum möglicher Weise die notwendige Temperatur nicht erreichen, da die Wärme entweicht und somit die Fußbodenheizung nur die Grundlast abdeckt. An kalten Tagen könnte zusätzlich eine Flächenheizung an der Decke oder an der Wand benötigt werden.
Die Wahl des Fußbodenbelages stellt mittlerweile keine Schwierigkeit mehr dar. Am besten leiten Fliesen die Wärme, jedoch sind die Systeme heutzutage so weiterentwickelt, dass man auch Parkett, Laminat und sogar Teppichboden als Fußbodenbelag nutzen kann. Die Systeme werden auf Ihren Wunsch-Fußbodenbelag abgestimmt.
Fazit
Ob eine Fußbodenheizung den gewünschten Erwartungen gerecht werden kann und welche Art und wie verbaut werden sollte, hängt von
- den Gegebenheiten des Altbau,
- den persönlichen Wünschen
- der Dämmung,
- der gewünschten Raumtemperatur
- der optimalen Berechnung des Wärmebedarfes und der daraus resultierenden Auswahl des geeigneten Systems,
- der für Sie optimalen Regelung, sowie
- von der fachgerechten Verlegung und
- dem optimalen Zusammenspiel aller eingebauter Komponenten und nicht zuletzt von
- der richtigen Einstellung ab
Damit die Fußbodenheizung Ihnen allseits warme Füße bereitet, Sie lange Freude daran haben und Energie sparen können, sollten alle Komponenten gut aufeinander abgestimmt sein. Um die optimale Heizung für Sie zu finden, bedarf es einer fachmännischen Berechnung und Begutachtung der Gegebenheiten unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Vorstellungen und Wünsche. Gern finden wir mit Ihnen zusammen die passende Lösung für Sie.
Haben Sie Fragen? Vereinbaren Sie einen Termin mit uns! Wir helfen Ihnen gerne weiter!
Und vielleicht können Sie Sich schon bald den Traum von Ihrer Fußbodenheizung erfüllen und haben nie wieder kalte Füße zu Hause. Und wie die Omas schon treffend bemerkten; erst wenn die Füße warm sind, wird der „Rest“ es auch.
Wir freuen uns auf Ihren Anruf!