Die Kapillarrohrmatten werden unter Putzschichten (PP-Ultra), im Fußboden (PP-Floor), auf Trockenbauplatten (PP-Combi) oder eingelegt in Metallkassetten (PP-Meta) in die Raumumschließungsflächen -Decke, Wand oder Fußboden- integriert und mit den Vor- und Rücklaufleitungen des hydraulischen Systems verbunden.
Zusätzlich gibt es die Kapillarrohrmatte in einer Trägerfolie zum Ankleben auf die zu aktivierenden Flächen. Diese können für die Montage an der Decke oder Wand (PP-Film-Ultra-System) oder auf dem Fußboden (PP-Film-Floor-System) verwendet werden. Das hydraulische System besteht aus korrosionsbeständigem Material (PP, Kupfer oder Edelstahl). Heizen und Kühlen erfolgen im selben System.
Die dünnen Kapillarröhrchen (3,35 x 0,5 mm oder 4,3 x 0,8 mm) sind parallel angeordnet und werden mit den Verteiler- und Sammlerrohren (den „Stammrohren“ oder „Stämmen“) zu Matten verschweißt. Der Kapillarrohrabstand beträgt 10 – 30 mm und wird durch Abstandshalterleisten – auch Omega-Bänder genannt – fixiert. Kapillarrohrmatten, Rohre und Fittings werden aus Polypropylen hergestellt. Verwendet wird ein hochmolekulares Polypropylen-Copolymerisat (Random-Copolymerisat Typ 3) mit hoher Zugfestigkeit, Härte und Steifigkeit. Für den Einsatz als Heiz-/Kühlfläche hat das Material eine Lebensdauer von weit mehr als 50 Jahren.
Materialien aus PP erfüllen die Anforderungen der Brandklasse B2 nach DIN 4102 T2 und sind somit normal entflammbar. Da PP ausschließlich aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen aufgebaut ist, entstehen bei der Verbrennung keine umweltrelevanten Schadstoffe.
Eine Eigenschaft des Kapillarrohrsystems ist die Sauerstoffdiffusion durch die PP-Kapillarrohre und Fittings. Der Sauerstoffaustausch zwischen der Umgebungsluft und dem Kreislaufwasser erfolgt bis zum Erreichen der Sauerstoffsättigung.
Um eine sauerstoffbedingte Korrosion und Verschlammung des Systems auszuschließen, werden die Energieerzeugungskreise und der Kapillarrohrkreis durch Zwischenschaltung eines Wärmetauschers hydraulisch getrennt. Es entstehen zwei voneinander unabhängige hydraulische Kreisläufe: der Primärkreis mit Heizung und/oder Kaltwassererzeuger und der Sekundärkreis mit dem Kapillarrohrsystem. Der Sekundärkreis ist zu 100% korrosionsbeständig ausgeführt und hat demzufolge eine sehr lange Lebensdauer.